Wie bereits gesagt, kursieren die Dokumente unter verschiedenen Titeln / Namen. Das “Thesenpapier”, welches auf der Internetseite der AfD Berlin unter dem Namen “Uni Februar 2016” verlinkt wurde, trägt im Dokument den Titel “Zehn-Punkte-Plan zur beruflichen Ausbildung und scheint damit weiter gefasst, als es der Name auf der Internetseite nahe legt.
Das “Thesenpapier” “Uni Februar 2016” umfasst ebenfalls 10 “Thesen”, welche durch einige Sätze auf insgesamt drei Seiten ausgeführt werden.
Bedenkliche Inhalte
These 1
Titel: “Berlin braucht ein Gesamtkonzept zur beruflichen Bildung“
Untertitel: “Auch berufliche Bildung in Berlin braucht ein stimmiges Konzept, das praktisch orientierte Einrichtungen genauso wertschätzt wie akademische und beide aufeinander abstimmt.”
Satz 2: “Man muß unterschiedlich befähigten Menschen auf sie abgestimmte berufliche Bildungsangebote machen, anstatt in einem „Akademisierungswahn“ einseitig „höhere“ akademische Bildung zu fördern”
These 2
Titel: “Ausdifferenzierung des akademischen Sektors”
Untertitel: “Praktischer orientierte akademische Angebote (wie Fachhochschulen oder Berufsakademien) müssen weiter ausgebaut werden und die Mehrheit der Studienbewerber aufnehmen.”
Satz 3: “Hier gilt es besonders, stärker praktisch orientierte Alternativen zu den herkömmlichen Universitäten auszubauen, insbesondere Fachhochschulen und Berufsakademien.”
These 3
Titel: “Klare Perspektive für die Berliner Universitäten”
Untertitel: “Die Berliner Universitäten können nur dann Spitzenforschung und –lehre betreiben, wenn sie nicht gleichzeitig den Bildungsbedarf breiter Bevölkerungsschichten decken müssen.”
Satz 1: “Die Berliner Universitäten sollten sich wieder ihren Kernaufgaben widmen können: Ausbildung einer stark theoretisch orientierten Bevölkerungsgruppe und Spitzenforschung.
Satz 2: “Dies ist unvereinbar mit der Forderung, den Bildungsbedarf breitester Bevölkerungsschichten zu decken.”
Satz 3: “Ein Lavieren zwischen diesen Zielen verspielt die Chancen Berlins, seine Rolle als international wichtiger Standort von Spitzenforschung langfristig zu festigen und auszubauen.”
Satz 4: “Die Senatspolitik, den Berliner Universitäten alljährlich immer noch mehr Studenten aufzuzwingen (allein 6.000 in den letzten Jahren), muß daher aufhören, ebenso das Prinzip, Zuweisungen an Universitäten von Studentenzahlen abhängig zu machen.
Satz 5: “Stattdessen müssen die Berliner Universitäten ihre Studenten selbst auswählen können.”
These 4
Titel: “Freiheit für die Berliner Universitäten”
Untertitel: “Nur freie Forschung und Wissenschaft schaffen wissenschaftlichen Fortschritt. Universitäre Forschung darf nicht fachfremden Zwängen oder Ideologien unterworfen werden.”
Satz 1: Die Freiheit der Wissenschaft ist vor ideologischen Zwängen zu schützen, z.B. vor einer durch „Gender Mainstreaming“ erzwungenen Aufnahme feministischer Inhalte oder vor „Zivilklauseln“ gegen potentiell militärisch relevante Forschung.
Satz 2: “Bereiche wie Migrationsforschung und Geschlechterstudien dürfen nicht pauschal abgewertet werden, müssen sich aber an allgemein gültigen wissenschaftlichen Maßstäben messen lassen.”
Satz 3: “Die Wissenschaft braucht auch Schutz vor lähmenden politischen Zwängen, z.B. der schon einmal gescheiterten Drittel- oder Viertelparität in Universitätsgremien, dem „studentischen Personalrat“ oder einem Übermaß an „Beauftragten“ mit übergroßer Machtfülle.”
Satz 4: “Gleichberechtigung ist auch in der Wissenschaft unabdingbar, Gleichstellungsmaßnahmen dürfen aber nicht bestimmte Personengruppen auf Kosten anderer bevorzugen.”
These 5
Titel: “Verbesserung der Lehre an den Berliner Universitäten”
Untertitel: “Die Lehre an den Berliner Universitäten muß verbessert werden, wir brauchen geeignete Lehrkräfte und Studenten und eine Vielzahl qualitativ hochwertiger Studiengänge.”
Satz 1: “Für eine hochwertige Lehre brauchen die Berliner Universitäten vernünftige Zugangsbeschränkungen, die das Leistungspotential der Bewerber unabhängig von ihrem Hintergrund messen, ebenso wie eine adäquate personelle Ausstattung (statt einer Vielzahl prekärer Arbeitsverhältnisse).”
These 7
Titel: “Perspektiven für Menschen mit schlechten Chancen auf dem Arbeitsmarkt”
Untertitel: “Eine wachsende Gruppe von Menschen hat keine Chance auf dem Arbeitsmarkt, weil ihnen die nötigen Fähigkeiten fehlen. Für sie müssen neue Anlernberufe geschaffen werden.”
Satz 1: “Diese Gruppe wächst durch die ständig steigende Technisierung und Rationalisierung von Arbeitsplätzen stark an und gerät durch den ungebremsten Zustrom unqualifizierter, aber von der Politik stark mit Aufmerksamkeit bedachter Asylforderer weiter unter Konkurrenzdruck.”